Es ist wieder Zeit für die Wurmkur beim Pferd

2023-03-21 11:04:00 / Stallgeflüster

Würmer können großen Schaden im Pferd anrichten. Es kann zu starkem und unkontrolliertem Gewichtsverlust kommen, stumpfem Fell, Durchfall, Koliken und Leistungsminderung bis hin zu Fieber und Apartheit. Die Larven der Würmer können je nach Wurmart im Körper wandern und verschieden Organe und Blutgefäße schädigen. Aber nicht jeder Wurmbefall äußert sich so schlimm, oft fällt äußerlich ein Wurmbefall zunächst gar nicht auf, deshalb ist eine regelmäßige Kontrolle bzw. Wurmkur beim Pferd (3-4x jährlich) sehr wichtig, so wie ein gesunder und widerstandfähiger Darm.  

Es gibt die Möglichkeit selektiv oder strategisch zu entwurmen. Bei der strategischen Entwurmung bekommen alle Pferde im Bestand ein gleiches Präparat zur selben Zeit. Ein regelmäßiger Wechsel des Wurmmittels vermindert das Risiko der Bildung von Resistenzen. Bei dieser Art der Entwurmung, werden auch die Pferde mit entwurmt, die eventuell gar keine Wurmkur benötigen. Dies belastet unnötig den Organismus und den Magen-Darmtrakt des Pferdes.

Bei der selektiven Entwurmung sammelst du zunächst Kotproben und diese werden auf die vorhandene Wurmlast und Wurmarten untersucht. Auf diese Art kann man die Pferde ausfindig machen, die eine hohe Wurmlast tragen und gegebenenfalls eine geringe Resistenz gegen Würmer haben. Ein Pferd mit einer Wurmlast von weniger als 200 Eier pro Gramm Kot muss man nicht zwingend entwurmen, wichtig ist aber eine fortlaufende Kontrolle. In Absprache mit dem Tierarzt erfolgt die passende Wurmkur zu dem Ergebnis der Kotprobe. Etwa 14 Tage nach der Entwurmung sollte mittels einer erneuten Kotprobe der Erfolg der Wurmkur überprüft werden. 

Zusätzlich zu beiden Entwurmungssystemen ist die Stall- und Weidehygiene sehr wichtig, um die Wurmlast gering zu halten. Das bedeutet, drei Tage nach Gabe der Wurmkur scheiden die Pferde vermehrt Würmer aus. Anschließend müsst ihr komplett misten und Weiden/ Paddocks abäppeln oder im Idealfall die Weide vorerst wechseln.   

Nach der Wurmkur muss sorgfältig gemistet und Weiden / Paddocks abgeäppelt werden, da vermehrt Würmer ausgeschieden werden.

Wie häufig sollte eine Wurmkur beim Pferd erfolgen?

Jungpferde müssen häufiger als erwachsene Pferde entwurmt werden, da sich eine Immunität gegen Würmer erst mit der Zeit entwickelt. Bei Jungpferden erfolgt eine strategische Entwurmung meist alle 3 Monate, wobei es trotzdem Sinn macht, Sammelkotproben der einzelnen Gruppen vor und nach der Wurmkur zu untersuchen. Bei erwachsenen Pferden kann man auf eine selektive Entwurmung umstellen und somit die Wurmkurgabe auf das Jahr gesehen senken. Allerdings hat jedes Pferd eine andere Immunität gegen Würmer, manche Pferde tragen entsprechend immer eine geringe Wurmlast und andere, die auf gleiche Art und Weise entwurmt werden und gehalten werden, sind regelmäßig stark verwurmt. Außerdem ist wichtig zu bedenken, dass eine Wurmkur nicht alle Entwicklungsstadien der Würmer im Pferd abtötet. Zum Beispiel, die im Körper wandernden Larven nicht. Deshalb sind eine ständige Kontrolle und regelmäßige Entwurmung so wichtig.   

Wurmkur am besten in das leere Maul verabreichen.

Bei der Wurmkurgabe solltest du besonders auf eine korrekte Dosierung achten. Bei einer zu geringen Dosierung ist es möglich, dass nicht alle Würmer abgetötet werden. Die dann verbleibenden Würmer können so Resistenzen gegen den Wirkstoff entwickeln. Zum anderen ist der der Schutz und der Aufbau der Darmflora ein wichtiger Punkt. Wurmkuren töten nicht nur die Würmer ab, sondern können auch einen negativen Einfluss auf die Darmflora haben, sowie auch eine hohe Wurmlast schlecht für den Darm und den Organismus sind. Es können nach der Gabe Verdauungsprobleme oder Leistungsschwächen bis hin zu Infektionskrankheiten auftreten. Denn ist der Darm geschwächt, ist auch das Immunsystem geschwächt. Aus diesem Grund sollte man direkt die Darmflora unterstützen normal zu funktionieren und widerstandsfähig zu sein.  

Praktische Tipps für die Wurmkur
  • Tipp 1: Bei einer sehr starken Verwurmung, kann es nach der Wurmkurgabe durch die Masse an abgestorbenen Würmern zu einer Verstopfung und damit Kolik kommen. Deshalb die Pferde unbedingt unter Kontrolle behalten und bei Verdacht einer Kolik unverzüglich den Tierarzt kontaktieren.   
  • Tipp 2: Wurmkuren sind sehr hochkonzentrierte chemische Mittel und können für kleinere Tiere wie Hunde oder Katzen bereits in kleinen Mengen tödlich wirken. Auch wenn diese die Pferdeäpfel der entwurmten Pferde fressen. Also bitte passt gut auf!  
  • Tipp 3: tragende Zuchtstuten und Fohlen musst du nochmal anders entwurmen, am besten sprichst du hierfür einmal mit deinem Tierarzt.  
  • Tipp 4: Praktischer Tipp! Am besten gebt ihr die Wurmkur, wenn euer Pferd gerade nix zu fressen im Maul hat. Sind nämlich noch Futterreste wie Heu oder Kraftfutter im Maul, kann das Pferd die Paste mit den Futterresten zusammen sehr schnell wieder ausspucken. In einem leeren Maul haftet die Paste deutlich besser an Zunge und den Schleimhäuten.
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